Zwickauer Musiktage 2005. Ein Fest für Schumann.

CD 1: Klavierabend. Konzertmitschnitt 8. Juni 2005.
CD 2: Liederabend. Konzertmitschnitt 11. Juni 2005.
Kiai Nara (Klavier). Christa Mayer (Mezzosopran) und Erika Switzer (Klavier).

Hrsg. von der Stadt Zwickau und der Robert-Schumann-Gesellschaft
Zwickau e.V., Dez. 2005.
Gegen Schutzgebühr von 5,50 IE im Robert-Schumann-Haus Zwickau.

Zwar kurz vor Weihnachten des letzten Jahres, aber nach Erscheinen des letzten Heftes unserer Correspondenz kam die vorliegende Doppel-CD von den Zwickauer Musiktagen 2005 mit den Live-Aufzeichnungen des Klavierabends von Kiai Nara und des Liederabends von Christa Mayer und Erika Switzer auf den Markt.

Die Pianistin Kiai Nara ist neben vielen anderen Auszeichungen 1. Preisträgerin und Goldmedaillengewinnerin des XII. Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerbs 2000 in Zwickau. Sie spielt Vier Duette aus Der Clavier Übung IIIter Theil von Joh. Seb. Bach, Schumanns Kreisleriana op. 16 sowie abschließend dessen Carnaval op. 9. Abgesehen von der spürbaren Nervosität, die meist junge Künstler bei Klavierabenden angesichts solcher zum Teil doch höchst anspruchsvoller Stücke unweigerlich überfällt, ist ihre Interpretation in der technischen Fertigkeit beachtlich und um ausdrucksgemäße Formung bemüht.

Auch die Mezzosopranistin Christa Mayer ist Uägerin zahlreicher Preise, so des Internationalen Schumann-Wettbewerbs in Zwickau 2000. Ihre Klavierbegleiterin Erika Switzer gewann den Sonderpreis für die beste Liedpianistin im Schumann-Wettbewerb 2004. Die beiden jungen Künstlerinnen legen auf dieser CD ein abwechslungsreiches Programm vor. Den Zigeunerliedern op. 103 von Johannes Brahms folgen Schumanns Sechs Gedichte von Lenau und Requiem op. 90, vier ausgewählte Lieder von Clara Schumann sowie fünf ausgewählte Lieder von Gustav Mahler. Drei Zugaben von Schumann und Brahms runden das Bild. Mit ihrer angenehm timbrierten, weichen Stimme interpretiert Christa Mayer einfühlsam, durch Erika Switzers Begleitung gut gestützt.

Für den Liebhaber schumannscher Musik lohnt sich diese Doppel-CD auf jeden Fall. Nicht nur deren interessante Zusammenstellung ist hörenswert, sondern vor allem die frische, unverbrauchte Kraft der jungen Interpretinnen, die allen vorgestellten Werken zu Gute kommt.

(Irmgard Knechtges-Obrecht)