Schumann in sechs Bänden

Fono Forum, Juni 2010, Seite 61

Henle hat sich dieses Jahr besonders dem Werk Robert Schumanns verpflichtet, wie die diversen Aktivitäten rund um das Jubiläum beweisen. Neben der Einrichtung eines eigenen Internet-Blogs rund um den Komponisten (siehe hierzu auch Meldung auf S. 10 im Foyer) macht der Münchner Verlag besonders mit einer Studienausgabe der Klavierwerke von sich reden. Im praktischen Schuber und aufgeteilt in sechs Teile lässt sich das klavieristische Œuvre Schumanns am besten lesenderweise nachverfolgen. Für diejenigen, die sich „Kinderszenen“, „Kreisleriana“ oder die „Davidsbündler-Tänze“ auf dem Instrument erarbeiten wollen, dürfte die Studien-Edition nicht der richtige Ausgangspunkt sein. Wie die Bezeichnung schon sagt, dient sie vor allem dem Studium – auch wenn die einzelnen Werke sorgfältig mit Fingersätzen renommierter Schumann-Kenner der Vergangenheit und der Gegenwart ausgestattet sind; wie etwa die weniger beachteten „Scherzo, Gigue, Romanze und Fughette“ op. 32 von dem norwegischen Pianisten Leif Ove Andsnes.

Herausgegeben von Ernst Herrtrich, sind die insgesamt 38 Opera in aufsteigender Reihe gemäß Schumann-Werkverzeichnis nach Opus-Zahlen sortiert und damit sehr übersichtlich in den sechs Bänden angeordnet. Zwei Werke ohne Opuszahl – die frühen „Beethoven-Etüden“ und die kurz vor Schumanns Umnachtung entstandenen „Geister-Variationen“ finden sich am Ende des sechsten Bandes. Jeder Teil der Urtextausgabe enthält ein Vorwort des Herausgebers sowie kritische Anmerkungen in Deutsch, Englisch und Französisch. Zusätzlich findet sich im fünften Band ein Abdruck der von Schumann verfassten „Musikalischen Haus- und Lebens-Regeln“.

Stephan Schwarz