Robert Schumann op. 4

Intermezzi für Klavier op. 4

Teil I:
1. Allegro quasi maestoso · 2. Presto a capriccio · 3. Allegro marcato 
Teil II:
4. Allegro semplice · 5. Allegro moderato · 6. Allegro

„Von jeden der Intermezzi‘s steht das Bild lebend in mir; an kleinen Strichen fehlt‘s nur noch“, schreibt Robert Schumann am 29. April 1832 in sein Tagebuch über die Anfänge der später unter der Opusnummer 4 veröffentlichten Intermezzi für Klavier. Eng ist auch dieser Zyklus mit der jungen Clara Wieck und Schumanns wachsender Zuneigung zu ihr verbunden.

„Das ‚pudelnärrische‘ Intermezzo ist im Grunde ein Schrei aus tiefstem Herzen [...] Aber mein ganzes Herz steht in dir, liebes fünftes Intermezzo, das mit so unsäglicher Liebe geboren ward“, schreibt er einige Zeit später und will die zunächst „Pièces phantastiques“ genannten Stücke als op. 3 drucken lassen und Clara widmen. Wenig später wählt er die Bezeichnung „längere Papillons“ für diese Stücke und will sie quasi als eine Art Fortsetzung seiner höchst erfolgreichen Papillons op. 2 veröffentlichen.

Der Kompositionsvorgang zieht sich dann noch ein Weilchen hin, erst im Juli 1832 werden die Stücke vollendet. Einige Zeit später bietet Schumann sie dem Leipziger Verleger Hofmeister als „sorgsam gefeilt und gelichtet“ an. Dort erschienen die Intermezzi op. 4 im Herbst 1833, nicht „wie ursprünglich vorgesehen“ Clara Wieck gewidmet, sondern Johannes Wenzeslaus Kalliwoda (1801-1866). Der böhmisch-österreichische Komponist, Violinvirtuose und Dirigent war seit 1822 Kapellmeister in Donaueschingen und stand in einem losen Kontakt zu Schumann.

Eine öffentliche Aufführung seiner Intermezzi erlebte Schumann nicht, sie erfolgte erst posthum.

Wie so häufig, schafft Schumann in seinen Intermezzi einen engeren zyklischen Zusammenhang der sechs einzelnen Stücke sowohl durch Tonartendisposition und -abfolge, als auch durch deren Tempi und Charakter. Darüber hinaus finden sich „wie meist in den frühen Klavierwerken Schumanns“ zahlreiche Zitate und Bezüge zu eigenen sowie fremden Kompositionen.

(Irmgard Knechtges-Obrecht)