Schumanns Schweizerreise 1829
4. September 1829 - Grimsel
Freytag am 4ten September – furchtbares Kopfweh u. herrliches Wetter – glückliche Fantasie u. die horchenden Jesuiten – aufgebrochen – herrliche Bergthäler – im Hof – versuchte Küsse u. das unschuldige Bergmädchen – im Boden – die über die Achseln schauenden Schneeberge – Wasserfälle – Felsschlüchte – Guttannen u. das schönste Schweizermädchen – von Graffenried u. seine Küsse – furchtbare Kopfschmerzen – Unterhaltung mit Herrmann u. Kersten – Steigen – der reitende Allehut – der schönste Wasserfall der Schweiz der Aare und Handek (1), wie zwei sich umarmende Jünglinge – Sennenhütte u. rother Wein – Anklimmen zwischen u. auf Granitblöken – die schäumende Aare –
Chaos von Berzacken u. atheistische Gegend (3) – der himmelblaue Schneeberg – ins todte Thal ohne Bäume mit einer Sennhütte u. über ihr ein Wasserfall – immer wilder – kühne Bogenbrücken (4) – Granittafeln – der Mond hinter den Bergen u. lichter Himmel – versilberte Gletscher – Ankunft auf dem Grimselhospitz (2) – das Melken der Ziegen – plagendes Ungeziefer – Fuchs Ludwig aus Heidelberg – gutes Essen 7000 Fuss über der Meeresfläche u. die schmunzelnde Kellnerinn – nobler Schlaf à 6 Personen in einer Stube – pfeifende Winde u. stechende Flöhe – furchtbarer Gestank