Schumann, 1846

Clara und Robert Schumann
[Abb.1]

Clara (1819 – 1896) und Robert Schumann (1810 – 1856)
Relief von Ernst Rietschel, 1846, Gipsabguss

Das Doppelporträt von der Hand des bekannten deutschen Bildhauers Ernst Rietschel
(1804 – 1861), der zum Dresdner Freundeskreis der Schumanns gehörte, galt den Freunden und Zeitgenossen von Clara und Robert Schumann als besonders lebensnah und gelungen. Wie zahlreich die Bestellungen von originalen Abgüssen gewesen sein müssen, zeigt die Antwort von Rietschel auf die Bitte Clara Schumanns vom 2. Dezember 1854
(Robert Schumann befand sich zu diesem Zeitpunkt schon fast ein Jahr in der Endenicher Heilanstalt), einen Abguss für Franz Liszt zu liefern:„[…] Leider ist die Form nicht im besten Zustande, teils sind sehr viele Abgüße gemacht worden, teils ist seit dem letzten Abguß eine geraume Zeit verstrichen und die Form ist vom Former weniger gepflegt worden, so daß sich manche Beschädigungen zeigen."
Liszt bekam trotzdem den erbetenen Abguss, der sich in Weimar (Liszt-Haus) erhalten hat.
Die große Nachfrage führte schon früh zur Überlegung, verkleinerte Repliken für den Verkauf herzustellen, die spätestens 1858 im Handel nachzuweisen sind. Das Relief war auch Vorbild für einen ab 1850 vertriebenen Stahlstich (vgl. Abb. 2) bzw. eines als Brosche verkauften kleinen Elfenbeinreliefs (vgl. Abb. 3), das für „4 Friedrichsd’or“ zu Jahresanfang 1851 in Leipzig angeboten wurde.
Auch das von Adolf Donndorf für das Bonner Grabdenkmal von Robert Schumann entworfene Medaillon mit dem Bildnis des Komponisten geht – wenn auch in sehr freier Nachgestaltung – auf das Reliefdoppelbildnis von Donndorfs Lehrer Rietschel zurück. (I.B.)

Clara und Robert Schumann
[Abb. 2]

Clara und Robert Schumann
Stahlstich von Friedrich Schauer nach dem Relief von Rietschel
Robert-Schumann-Haus Zwickau

Mit einer handschriftlichen Widmung von Clara und Robert Schumann vom März 1850.

Clara und Robert Schumann
[Abb. 3]

Clara und Robert Schumann
Elfenbeinrelief von Theodor Benedikt Kietz, 1850, nach dem Relief von Rietschel aus dem Jahre 1846
Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf